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Neubau Werkhof / Feuerwehr
Verortung (2022/2023)
Die Feuerwehr ist aktuell im Feuerwehrlokal auf dem Schulhausareal untergebracht. Neue Anforderung z.B. an die Schwarz-Weiss-Trennung, Garderoben und Duschen sowie der wachsende Material- und Maschinenbestand setzen zusätzliche Raumkapazitäten voraus. Beim Werkdienst ist die Situation seit Jahren unbefriedigend. Aktuell ist er für die Unterbringung von Maschinen und Material an 8 Standorten, meistens sind dies Provisorien, beheimatet. Spätestens mit der Umsetzung der Planung Dorfzentrum und dem Wegfall der Chrüzschüür fehlt dem Werkdienst ein grosser Stauraum. Insgesamt gilt es nun für beide Organisationen eine zukunftsgerichtete Lösung zu finden. Dabei sollen die gemeinsamen Synergien auch künftig genutzt werden können. Durch den Wegfall der Chrüzschüür fällt auch für die Vereine wichtiger Stauraum weg. Hier werden derzeit Utensilien für den Vereins- und Festbetrieb gelagert. Auch dieser Bereich soll mit einer neuen Lokalität für Feuerwehr und Werkdienst abgedeckt werden können. Im Prozess der Erarbeitung wurde die Partizipation und proaktive Kommunikation aktiv gelebt: bei allen wichtigen Schritten in diesem Projekt fand ein Miteinbezug der Controlling-Kommission, Parteien und Stakeholdern statt und es wurde auch an den Gemeindeversammlungen informiert und diskutiert.
Das Ziel der Standortanalyse liegt in der nachvollziehbaren Bewertung der verschiedenen Grundstücke und deren Überprüfung bezüglich ihrer Verwendung als mögliche Standorte für die Unterbringung. Als Endziel steht eine Empfehlung über den vorteilhaftesten Standort.
In einer ersten Phase sollen die möglichen Standorte auf den Kartenausschnitten ermittelt werden. In einer zweiten Phase werden die Grundstücke anhand eines Kriterienkataloges bewertet. Nach einer vorliegenden und durch den Gemeinderat festgelegten Priorisierung wird die Realisierbarkeit geprüft und danach die weitere Vorgehensweise festgelegt.
Für den Standort der Feuerwehr und des Werkhofes bestehen keine priorisierten Gebiete. Jedoch soll der Zuweisung in die Zone für öffentliche Zwecke in der Bewertung Rechnung getragen werden. Im Weiteren sind auch die Synergien mit der Hauswartung wie auch untereinander zu berücksichtigen. In die Analyse wurden auch Parzellen im Gewerbegebiet miteinbezogen. Abklärungen haben jedoch ergeben, dass sich diese Parzellen nicht für einen Neubau von Werkhof und Feuerwehr eignen: Entweder ist die zur Verfügung stehende Fläche zu klein, die Parzelle ist im Eigentum Dritter oder sie ist nicht der Zone für öffentliche Zwecke zugeordnet und deshalb nicht verfügbar.
Für die Standortbewertung wurden folgende Kriterien festgelegt, welche die Mikrolage, das Grundstück und die Eigentümerverhältnisse berücksichtigen:
- Erreichbarkeit
- Erschliessung
- Parkierung
- Entwicklungspotential
- Abhängigkeiten
- Konkurrenzierung
- Erfüllung der Anforderungen
- Störungsfaktor / Immissionen
- Interne Synergien
- Eigentümerverhältnisse
Die Bewertung der Parzellen mit den obigen Kriterien hat ergeben, dass der heutige Standort zu favorisieren ist. In Bezug auf Erschliessung, Parkierung, Erfüllung der Anforderungen, interne Synergien und Eigentumsverhältnisse überzeugt dieser Standort. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat entschieden, die Realisierung auf dieser Parzelle voranzutreiben.
Kommission begleitet die Projektierung (2023 bis heute)
Der Gemeinderat hat eine Kommission ins Leben gerufen, um die Planungen zum neuen Feuerwehrlokals und Werkhofes zu begleiten. Die Kommission besteht aus Geschäftsführer Kilian Graf (Vorsitz), Gemeinderat Oscar Küng, Abteilungsleiter Bau & Infrastruktur Conrad Bissegger, Leiter Werkdienst Erwin Arnet, Leiter Hauswartung Richard Bütler und Markus Fuchs, Vertreter der Feuerwehr. Punktuell wird die Kommission durch Architekten unterstützt.
Prüfung von Varianten (2022 bis 2024)
Im Zeitraum von Sommer 2022 bis Herbst 2024 wurden sieben unterschiedliche Varianten zur Platzierung und Ausgestaltung der neuen Räume geprüft. Die Herausforderung bestand darin, den zur Verfügung stehenden Platz effizient zu nutzen, Räume für die lokalen Vereine zu schaffen, den Verlust an Parkplätzen auf ein Minimum zu beschränken und gleichzeitig eine finanziell vertretbare Lösung zu finden:
Varianten A & B:
- oberirdischer Neubau eines Feuerwehrlokals auf dem bestehenden Parkplatz
- Wegfall aller Parkplätze auf dem Areal
- Entsorgungsstandort wird beibehalten
- Kostenschätzung: 5.9-6.3 Mio. Franken (+/-20%)
Varianten C & D:
- Unterirdischer Neubau eines Feuerwehrlokals oder Werkhofes unterhalb des bestehenden Parkplatzes
- 30 Parkplätze bleiben bestehen
- Entsorgungsstandort wird beibehalten
- Kostenschätzung: 3.3-5.6 Mio. Franken (+/-20%)
Variante F:
- Vorbau vor bestehendes Gebäude
- Reduktion der Parkplätze um rund 50%
- Entsorgung an neuen Standort
Variante G:
- Unterirdischer Neubau eines Werkhofes unter den Pausenplatz zwischen Trakt D und E.
- Parkplätze und Entsorgung bleibt bestehen
- Kostenschätzung 2.7 Mio. Franken (+/-20%)
Variante H:
- Länglicher Neubau entlang der Neugass für Feuerwehr
- Verlust von 14 Parkplätzen; Ersatz auf dem Schulareal ist realisierbar
- Entsorgung an neuem Standort
- Kostenschätzung: 2.2 Mio. Franken (+/-20%)
Mit der Erarbeitung von Variante H konnten die Anforderungen des Gemeinderates erfüllt werden: Die Kosten belaufen sich für Gemeinde und Feuerwehr in einem verträglichen Rahmen, die wegfallenden Parkplätze können gut ersetzt werden und die Vereinsräume, welche in diesem Projekt ausgewiesen werden, decken den Bedarf der mittelfristig wegfallenden Chrüzschüür. Dadurch fiel der Entscheid für die Weiterverfolgung der Variante H eindeutig aus.
Prüfung bei der Gebäudeversicherung Luzern (2025)
Eine Vertretung der Feuerwehr präsentierte der Gebäudeversicherung Luzern die durch den Gemeinderat favorisierte Variante H. Die Rückmeldung der GVL war positiv: Die Anforderungen an Feuerwehrlokalitäten werden eingehalten und entsprechen der Grösse unserer Feuerwehrkategorie. Uns wurde ebenfalls eine erste provisorische Berechnung der Beiträge der GVL an das neue Feuerwehrlokal übergeben: Stand heute können wir mit Beiträgen in der Höhe von rund CHF 250'000 rechnen.
Start Gesamtleistungssubmission (2025)
Auf Grund der positiven Rückmeldung der Gebäudeversicherung hat der Gemeinderat entschieden, das Verfahren zur Realisierung des neuen Gebäudes zu starten. Es ist das erklärte Ziel des Gemeinderates, das Verfahren zielführend, effizient und kostengünstig durchzuführen.
Nach diversen Abklärungen hat er sich dafür entschieden, die Realisierung mit einem Gesamtleistungsverfahren anzugehen. Das Submissionsverfahren hat zum Ziel, ein Planerteam zu finden, welches die Planung und Umsetzung, basierend auf der Variante H, angeht. Gesamtleistungssubmission soll uns mindestens drei fertig geplante Projekte bringen. Diese werden mit einem fixen Preisschild versehen. Damit haben wir eine Preissicherheit und wissen, was wir für das Geld bekommen.
Die Grundlagen müssen bereits vor der Submission erarbeitet sein. Für die Ausschreibung wird ein exaktes Raumprogramm mit detaillierten Mengenangaben benötigt. Aber auch Überlegungen zu Beleuchtung, Anforderungen an sanitäre Einrichtungen oder Heizung / Wärmeerzeugung müssen gemacht sein. Dazu wird vorgängig ebenfalls ein Pflichtenheft für die HLKSE-Planung erstellt. Zudem müssen Grundlagen zur Bodenbeschaffenheit, zum Gelände oder zum Zustand der Kanalisation erarbeitet werden.
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand: Die Gemeinde als Bauherr hat einen Ansprechpartner, der für das Gebäude nach durch die Gemeinde definierten Kriterien realisiert. Zudem kann die Gemeinde bei wichtigen Punkten, wie Vergaben, auch während des Prozesses mitreden und durch Vorgaben im Werkvertrag erreichen, dass auch lokale Anbieter Arbeiten ausführen können. Zudem erhält die Gemeinde einen fixen Preis, der nicht überschritten werden kann.
Bevor die Ausschreibung auf SIMAP erfolgen kann, müssen noch detaillierte Abklärungen gemacht werden. Darunter fallen u.A. Höhenaufnahmen, Baugrunduntersuchungen oder Kanalisationsuntersuchungen. Ebenfalls müssen die vorhandenen Pläne verfeinert werden.
Die Ausschreibung wird voraussichtlich im Frühling 2025 gestartet, das Ergebnis der Gesamtleistungssubmission soll im Winter 2025/26 vorliegen. Der Baukredit kann voraussichtlich in der Frühlingsversammlung 2026 eingeholt werden.